OEB und OEL – warum diese Begriffe in der Pharmaindustrie entscheidend sind
Im Bereich der pharmazeutischen Produktion – insbesondere bei der Handhabung hochaktiver Substanzen – sind Schutzmaßnahmen zum Schutz von Personal, Produkt und Umwelt essenziell. Begriffe wie OEL (Occupational Exposure Limit) und OEB (Occupational Exposure Band) spielen dabei eine zentrale Rolle. Doch obwohl sie eng miteinander verknüpft sind, beschreiben sie unterschiedliche Konzepte. In diesem Beitrag erläutern wir die Unterschiede zwischen OEB und OEL – kompakt, praxisnah und relevant für Ihre tägliche Arbeit.

Was ist der OEL?
OEL (Occupational Exposure Limit) ist ein messbarer Grenzwert für die Exposition gegenüber einem bestimmten Stoff am Arbeitsplatz. Er gibt an, welche maximale Konzentration eines Wirkstoffs (z. B. in µg/m³) während eines festgelegten Zeitraums (meist 8 Stunden) eingehalten werden darf, ohne die Gesundheit der Mitarbeitenden zu gefährden.
- Beispiel: Ein OEL von 1 µg/m³ bedeutet, dass pro Kubikmeter Luft nur ein Mikrogramm des Stoffs enthalten sein darf.
- OELs werden auf Basis toxikologischer und arbeitsmedizinischer Daten von Behörden, Instituten oder Unternehmen festgelegt.
Relevanz: Der OEL ist Grundlage für die Auslegung von technischen Schutzmaßnahmen (z. B. Absaugtechnik, Isolatoren) und für die Risikobewertung im Containment-Prozess.
Was ist der OEB?
OEB (Occupational Exposure Band) ist eine systematische Kategorisierung von Substanzen in Expositionsbanden. Diese Banden stellen eine Annäherung dar, wenn kein spezifischer OEL vorhanden ist – beispielsweise bei neuen Wirkstoffen ohne umfassende toxikologische Bewertung.
- OEBs sind typischerweise in fünf bis sechs Stufen unterteilt, z. B. OEB 1 (geringes Risiko) bis OEB 5/6 (höchstes Risiko).
- Jede Band definiert einen Bereich von OEL-Werten. Zum Beispiel:
- OEB 3 → OEL: 10–100 µg/m³
- OEB 5 → OEL: <1 µg/m³
Relevanz: OEBs unterstützen die erste Risikoeinschätzung und die Auswahl geeigneter Containment-Lösungen – insbesondere bei der Entwicklung oder frühen klinischen Phasen.
Vergleich: OEB vs. OEL
Kriterium | OEL | OEB |
---|---|---|
Definition | Konkreter Expositionsgrenzwert | Klassifizierung in Expositionsbanden |
Einheit | µg/m³ | Band ohne Einheit (stellt einen Bereich dar) |
Datenbasis | Fundierte toxikologische Bewertung | Teilweise Schätzung oder vorläufige Datenbasis |
Anwendung | Detaillierte Auslegung von Schutzmaßnahmen | Erste Einstufung, z. B. bei unbekannten Substanzen |
Praxisbezug | Präzise, regulatorisch anerkannt | Flexibel, aber nicht immer ausreichend spezifisch |
Wann ist welcher Wert relevant?
Für die sichere Auslegung von Containment-Systemen wie Isolatoren, Handschuhboxen oder modularen Absauganlagen – wie sie HET Filter anbietet – ist eine fundierte Einschätzung der Expositionsrisiken entscheidend. Der OEL liefert hierbei die exakte Zielvorgabe für technische Maßnahmen. Der OEB hingegen dient als Orientierungshilfe, insbesondere in frühen Entwicklungsstadien oder bei unbekannten Substanzen.
Tipp aus der Praxis: Nutzen Sie OEBs für die schnelle Risikobewertung und lassen Sie diese durch OELs validieren, sobald die Datenlage es erlaubt. Unsere HET Experten unterstützen Sie gern bei der Auswahl und Implementierung der passenden Containment-Lösung auf Basis Ihrer Expositionsanforderungen.
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